Das Seminar richtet sich an Studierende in den BA- und in den MA-Studiengängen.

Das Seminar ist auch offen für alle, die den ersten Teil des Seminars nicht besucht haben.

Der Zoom-Meetingraum wird nach Anmeldung bekannt gegeben.

„Könnten nicht auch glänzendes Schwarz und mattes Schwarz verschiedene Farbnamen haben?“ (Ludwig Wittgenstein)

Im Seminar setzen wir unsere Beschäftigung mit sogenannten „unbunten“ Farben mit Fokus auf Schwarz fort. Dabei beziehen wir erneut das Wissen von PhilosophInnen und KünstlerInnen ein, um eine differenzielle Betrachtung zu ermöglichen, die auch materielle und medienspezifische Unterschiede künsteübergreifend von der monochromen Malerei bis zum Schwarzbild im Film beachtet. Der Bezug zur ostasiatischen Ästhetik und zur Zen-Philosophie wird dabei in anderer Weise bedeutsam als bei unserem Seminar zu „Weiß“. Schwarz prägte als „Nicht-Ausdruck“ nicht nur die Künste und Designausrichtungen, sondern ist auch basal für eine Kunsttheorie der „Farbtötung“ und eine „Metaphysik des Nichts“ in ostasiatischer Philosophie.

Philosophisch betrachtet hat Schwarz, auch ein „Schwarz sehen“ mit Aufmerksamkeit für das „Finstere der Realität“, zudem politische Bedeutung. Theodor W. Adornos „Ästhetische Theorie“ orientierte sich entsprechend am „Ideal des Schwarzen“ und wird durch aktuelle Pogrome wieder erschreckend aktuell. „Radikale Kunst heute heißt soviel wie finstere, von der Grundfarbe schwarz.“ (Theodor W. Adorno)

In anderer Weise politisch sprechend ist „Schwarz“ durch seine Nähe zu Abgrund und Abgründigkeit, die Subkulturen ebenso fasziniert wie ihre Verführungskräfte von illegalen, sogar terroristischen Vereinigungen genutzt werden. Stil, Mode und Ästhetisierung von Politik werden somit weitere Themen sein.

Bemerkung Die für das Seminar basalen Texte werden nach Anmeldung über meyer@muthesius.de oder Julie Bellinkx (julie.bellinkx@mkh-mail.de) digital verschickt.