Bildrhetoriken zwischen Wahrheit, Überzeugung und Werbung

Eine funktionale Bildgeschichte der neuzeitlichen Zivilisation

Digitale Bildgenerierungstechnologien scheinen das Bild als Vermittler von Informationen in unterschiedlichsten Bereichen der Gesellschaft problematisch werden zu lassen. Verbunden mit der neuartigen Verfügbarkeit in den digitalen Welten zwischen Massenunterhaltung und sozialen Netzwerken scheinen sie die ‚bürgerliche Öffentlichkeit‘ als Grundlage einer modernen Funktionsdemokratie grundlegend in Frage zu stellen. Können wir den Bildern überhaupt noch vertrauen?

Das Seminar untersucht diese Frage in Hinsicht auf den grundlegenden Status des Bildes zwischen einer ‚Erscheinung der Wahrheit‘ und einem Instrument der Manipulation. Dabei wird deutlich werden, dass Bilder immer von ihrem konkreten Kontext, aber auch ihrer grundsätzlichen Wertung innerhalb einer bestimmten Kultur abhängig sind. Damit soll zugleich Furcht und Hoffnung verbunden sein, denn sowenig wir der aktuellen technischen Bilderflut einfach hilflos ausgeliefert sind, sosehr bedarf es des konkreten Engagements der Bilderproduzenten der Gesellschaft!

Das Seminar beschreibt den historischen Wandel des Bildes hinsichtlich seiner gesellschaftlichen Funktion als eine Geschichte bildrhetorischer Strategien, einer Gebrauchskultur des Visuellen zu der die autonome Kunst nicht einfach einen Gegensatz als reines und unschuldiges Reich des ‚Guten, Wahren und Schönen‘ darstellt, sondern auch nur eine von vielen, wie auch immer zu bewertenden, rhetorischen Strategien darstellen kann.