In den deutschen Leitmedien ist immer wieder von der zunehmenden Bürokratie die Rede, wenn es darum geht, Schwächen in der Infrastruktur, der Bildungspolitik und fehlende Innovationen zu erklären. Bürokratie soll abgebaut und die Verwaltung effizienter werden. Dabei ist der Verwaltungsapparat, der im Hintergrund all unseres öffentlichen Lebens steht, ein wesentlicher Garant für gerechte und sinnvoll eingesetzte Steuermittel. Bei der Umsetzung von Veränderungsprozessen muss stets viel Unsichtbares berücksichtigt werden. Dass dieses Unsichtbare gestaltet werden kann, hat der Soziologe Lucius Burckhardt festgestellt und in seinem berühmten Text *„Design ist unsichtbar“* das Netzwerkhafte des öffentlichen Lebens beschrieben.

Design und Verwaltung weisen daher heute immer mehr Verbindungen auf, und zukünftige Gestalter:innen werden zunehmend in öffentlichen Einrichtungen arbeiten. Dies liegt nicht nur daran, dass die dort getroffenen Entscheidungen kommuniziert werden müssen – etwa in Form von Mappings oder Workshops – sondern auch, weil interne Prozesse agiler gestaltet werden sollen.

Das Seminar widmet sich diesem Thema aus der Perspektive der Designsoziologie. Wesentliche Texte stammen u. a. von Niklas Luhmann, Lucius Burckhardt, Claudia Mareis, Sophia Prinz, Sandra Groll und Hannah Arendt.

Kurssprache: Englisch/ Deutsch