In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
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Wege aus dem Kapitalismus?
Angesichts von globalen „Stapelkrisen“ (Klimawandel, Ökologie, Populismus, Kriege, Hungersnöte u.a.) werden von einer wachsenden Zahl ganz unterschiedlicher Wissenschaftler:innen und Autor:innen deren Ursachen als Folgeerscheinung des Kapitalismus deklariert. Das Seminar wird sich in gründlichen Lektüren die Gründe für eine Kapitalismus-Kritik anschauen und vor allem Entwürfe für eine gerechte Aufteilung Welt diskutieren, die Wege aus dem Finanz- und Wirschaftskapitalismus aufzeigen. In der „Berliner Deklaration“ (2024, Forum New Economy) werden die Folgen einer „schlecht gemanageden Globalisierung“ in einem Misstrauen der Bürger:innen in die politisch Verantwortlichen gesehen, was dazu führt, dass Bürger:in einen Verlust von Kontrolle über die eigenen Lebensumstände und Machtlosigkeit spüren. Es geht, so die These, darum, dass Politik neu gestaltet und Regierungen das Vertrauen der Bevölkerung zurückgewinnt, um „erhebliche Schäden von der Menschheit und dem Planeten abzuwenden“.
Auch auf mentaler Ebene hinterlässt der Kapitalismus seine Spuren. Wir leiden unter einer ungerecht verteilten Zeit, wie Theresa Bücker und Tricia Hersey es darstellen. Unsere Körper stehen unter dem Druck des wirtschaftlichen Handelns und der Kombination von Care-Arbeit und Erwerbsarbeit. Kunst und Design sind in ihrer neoliberalen, marktwirtschaftlichen Ausrichtung ebenfalls Akteure, in dem sie Kapital aus dieser globalen Welt- und Wirtschaftsordnung ziehen. Design und Medienkunst treiben die Phänomene des Kapitalismus ad absurdum: In von Venture-Kapitalisten überfinanzierten Agenturen produzieren Künstlerinnen während ihres ausschweifenden Partylebens reihenweise Social Media Hypes (Emily Segal: Rückläufiger Merkur). Wie sich zeigt, sind dies Auswüchse der Kulturindustrie, die Horkheimer und Adorno bereits 1944 beschrieben haben.
Aber ist damit die Geschichte auserzählt? Können Kunst, Design und Architektur Wege aus dieser Schleife aufzeigen? Wir beobachten, dass dies möglich ist. In Ausstellungen, Manifesten, Projekten sowie durch Ansätze der Partizipation gelingt es immer wieder, Logiken des Kapitalismus herauszufordern. Das Seminar verknüpft Analysen von Ursachen und Auswirkungen des global vorherrschenden Kapitalismus mit der Frage, welche praktizierbaren Wege aus dieser prekären Welt- und Gesellschaftsordnung aufgezeigt werden und wie Kunst und Design an diesem Prozess teilhaben können.
Die aktive Teilnahmen an dem Seminar setzt die Bereitschaft voraus, Texte aus verschiedenen Wissensgebieten für eine Diskussion im Plenum vorzubereiten und die Frage nach der Verantwortung von Kunst und Design für eine gerechte Welt zu stellen.
Freie Kunst BA/MA
Modul Wahlpflicht – Freie Kunst
Raumstrategien BA/MA
Modul Wahlpflicht – Raumstrategien
Kommunikationsdesign BA/MA
Modul Wahlpflicht – Kommunikationsdesign
Industriedesign BA/MA
Modul Wahlpflicht – Industriedesign
IKDM
Modul Wahlpflicht – IKDM
Wintersemester 2024 / 2025
Mittwoch, 09:15 – 10:45
23.10.2024
L 00.16 Hörsaal