Incom ist die Kommunikations-Plattform der Muthesius Kunsthochschule

In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre

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faith condition

In unserer post-aufgeklärten, rationalen Mediengesellschaft haben vor allem traditionsgebundene Religionen wie das Christentum oder der Islam ihre Anpassung an ein modernes Verständnis längst versäumt. Trotz der beobachteten Säkularisierung, differenziert sich zunehmend eine neue Form der Religiösität im persönlichen Sinne heraus. Das Thema ist damit nicht das befürchtete Aussterben der Religion, sondern ihre Anpassung an eine moderne, technologiegetriebene Überzeugung. In einer rationalisierten Gesellschaft, in der Aberglaube und Wunder keine Platz haben, scheint dennoch eine Sehnsucht nach dem Wunderbaren und Illusionären zu bestehen. Diese Sehnsucht wird durch Medien verstärkt, deren Versprechen nicht funktionalistische Transparenz ist, sondern die Vermittlung von Gefühlen der Vertrautheit.

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Mit der Hilfe von technologischen Entwicklungen haben wir es geschafft, uns eine Umwelt zu generieren, die die Frage nach dem Sinn mit dem Gebrauch beantwortet. Produkte unterliegen nicht dem Verstehen sondern dem Glauben. Die Benutzerillusion setzt ein blindes Vertrauen in die Produkte voraus. Aus einer Reihe von praktischen Wahrnehmungsexperimenten zur Manipulation der eigenen Körpererfahrung, hat sich die Auseinandersetzung mit spezifischen Funktionsmechanismen von Religion ergeben. Anstatt die Erfahrung der Telepräsenz und Realitätsüberlagerung in einem praktischen Aufbau zu übersetzten, leite ich spekulative Szenarien für einen außerkörperlichen Sinn ab. In einer gestalteten Umwelt der digitalen Symbole und Fassaden, äußert sich das persönliche Bedürfnis nach einer objektiven Perspektive. Instrumente zur technologischen Glaubenskonditionierung könnten diesem Wunsch nachkommen. Diese Objekte würden uns helfen, uns in technologische Strukturen einzuordnen. Ein Produkt würde unsere Wahrnehumg erweitern. Durch seine Forderung gezogen zu werden, rückt der Nutzer ins Zentrum seiner Perspektive. Angewiesen auf diesen Blick, würde es an die Stelle unseres Gewissens treten. In der analogen Handlung des Ziehens, äußert sich die Einheit von Mensch und Technik. Als Teil eines Netzwerkes, manifestiert sich der rituelle Akt der Interaktion in der Verbindung mit einem Objekt, das dem Nutzer eine kniende Position abverlangt. Was für eine moralische Ordnung würde die Differenzierung des (Ge)Brauches vorschlagen?

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Wo hört der Mensch auf und wo beginnt die Maschine?

Ein Projekt von

Fachgruppe

Industriedesign BA

Art des Projekts

Bachelorarbeit

Betreuung

foto: Prof. Frank Jacob foto: Jens Alexander Ewald foto: Prof. Dr. Norbert M. Schmitz

Entstehungszeitraum

Wintersemester 2011 / 2012