Die längste Zeit war die westliche bildende Kunst eng verwoben mit den Institutionen politischer Macht. Unser heutiges Verständnis von der Freiheit der Kunst und der Selbstverständlichkeit, dass Kunst in Opposition zu herrschenden Machtkonstellationen treten kann, ist vergleichsweise jung und muss beständig verteidigt werden. Aber was heißt es eigentlich, wenn wir über politische Kunst sprechen? Unterscheidet sie sich von Aktivismus? Was kann und was kann nicht in einer Ausstellung diskutiert werden? Kann Kunst unpolitisch sein?

Das Seminar geht von der Praxis des Ausstellungsmachens aus, um über die verschiedenen Aspekte politischer Kunst zu diskutieren. Unter der Überschrift “How to be Political?” schauen wir uns Beispiele politischer Kunst innerhalb und außerhalb von Ausstellungen an, um daran formale und inhaltliche Punkte zu diskutieren. Nach der einführenden Sitzung sollen alle Teilnehmenden sich einen politischen Gegenstand auswählen, zu dem sie künstlerische Arbeiten möchten. Die Ergebnisse werden in einer abschließenden, kuratierten Ausstellung in Hamburg präsentiert.

Das Seminar verfolgt das Ziel neben konkreten künstlerischen Überlegungen, Fragen zur Raumkonzeption in einer Gruppenkonstellation, zum Kunstwerk in Relation mit den Besuchenden und der Schaffung eines beziehungsreichen Erfahrungsraumes zu erforschen. Unter Anleitung werden die Studierenden ebenso die Kommunikations- und Vermittlungsarbeit zur Ausstellung erarbeiten sowie die Ausstellungslogistik organisieren.

Über die praktische Arbeit sollen die Studierenden die Besonderheit des Mediums Ausstellung erlernen, die als multiperspektivischer Dialog zwischen Betrachtenden und Kunstwerken ein komplexes, sozio-politisches System ist.

Zeit: alle 2 Wochen mittwochs ab 30.10.24 14:00-16:30 Uhr

Credits: 3