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stocklife

Mit der Intensivierung der Viehhaltung in Deutschland steigt die durchschnittliche Betriebsgröße und die Anzahl der Individuen. Mit der erhöhten Produktionskapazität entstehen neue Herausforderungen für den Umgang mit Tiergesundheit, Abfallentsorgung, sowie Wasser- und Energieverbrauch. Ziel der intensiven Nutztierhaltung ist es, auf wenig Raum und mit geringem Arbeitsaufwand hoher Erträge zu erwirtschaften. Die Erwartungen liegen oftmals höher als es die natürlichen Bedingungen zulassen. So wird mit synthetischen Futtermitteln und erhöhtem Arzneimitteleinsatz versucht sich über die Natur hinweg zu setzten. Das hat nicht nur Folgen für das Tier und den Menschen, sondern belastet auch den Boden, der als Grundlage für die gesamte Landwirtschfat angesehen werden kann. Um das natürliche Regenerationspotentail des Boden zu erhalten, gibt es bereits in der ökologischen Geflügelzucht mobile Hüherställe. Wenn der Auslauf der Tiere „abgenutzt“ ist, also die Grasnarbe durch picken und scharren beschädigt wurde, wird der Stall an einen anderen Position gezogen.

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Der mobile Hühnerstall wechselt kontinuierlich den Standort um die Fläche gleichmäßig zu nutzen und eine flächendeckende Düngung der Felder zu erzielen. Bei Freilandhaltung besteht immer die Gefahr, dass durch einen überhöhten Nitrateintrag der Boden überdüngt wird. Als Folge können anliegende Gewässer umkippen. Bei Positionswechsel bewegen drei Fahrwerke den Stall. Mittels GPS Intelligenz wird die Weidefläche ermittelt. Der Geflügelbauer wird von der Aufgabe des Stallumsetztens befreit.

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Der Hühnerstall stocklife besteht aus einem festen Stallkörper und einer flexibel Hülle, die tagsüber den Auslauf definiert. Der überdachte Stall hat eine Grundfläche von 6 x 22 Metern und bietet damit nach Demeter- und Bioland-Richtlinien Platz für 1000 Hühner. Mit der pneumatischen Hülle entsteht eine Fläche von 700qm.

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Die Hülle besteht aus mehreren pneumatischen Luftkammern (Pneums) zwischen denen sich eine microperforierte Membran aufspannt. Nachts ist die Hülle in dem Bogen verstaut. Bei Tagesanbruch entfaltet sich die Hülle mittels Druckluft, sodass sich die Membran zwischen den Pneums entwickelt. Im Verbindungselement der Bögen befindet sich ein Kompressor, der die Luft für die Entfaltung ansaugt. Durch das Entfalten von oben herab können kleine Sträucher und Büsche mit in den Auslauf gelangen. Die Membran schützt nicht nur vor Feinden sondern auch vor zu viel Regen. Die untere Luftkammer ist beschwert, damit sie fest auf dem Boden aufliegt. Durch die enorme Flexibilität können auch größeren Unebenheiten überwunden werden.

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Die lange Halle sorgt für einen strukturierten Arbeitsablauf für den Geflügelbauern. Ein- und Ausgang befinden sich an den Stirnseiten des Stalls. Dadurch wird es dem Geflügelbauern oder dem betreuenden Veterinär ermöglicht mit einem einzigen Gang die Situation im Stall zu überblicken. In der Mitte des Gangs ist auf beiden Seite eine Verbindun zum Hühnerstall. Im Inneren des Stalls bewegt sich der Mensch in einem abgeteilten Gang. Von dort aus hat er die Möglichkeit sich einen Überblick über die Situation im Hühnerstall zu verschaffen. Dafür muss er den Bereich, indem sich die Hühner befinden, nicht betreten. Durch die Längsschlitze im Gang können die Eier aus den Nestern genommen werden.

Ein Projekt von

Fachgruppe

Industriedesign BA

Art des Projekts

Bachelorarbeit

Betreuung

foto: prof. detlef rhein

Entstehungszeitraum

Wintersemester 2011 / 2012